Musikalische Frühlingsgrüße
Kapelle Illerberg-Thal präsentiert dem Publikum mächtige Klänge
Vöhringen „Heute läuten wir den Frühling ein“: Diese Aussage von Moderatorin Barbara Brechtel sollte das Motto für das Frühjahrskonzert der Musikkapelle Illerberg-Thal bilden. Nicht nur dekorativ, sondern vor allem auch musikalisch hatten die Aktiven und Jugendlichen um die Dirigenten Michael Werner und Rani Rezek alles getan, um nun endlich die wärmere Jahreszeit einkehren zu lassen.
Mächtige Klänge, abwechselnd mit spanischen Rhythmen und romantischen Hornsoli in „Alcazar“ von Kees Vlak hatten gleich zu Beginn gezeigt, dass Michael Werner ein Orchester leitet, das sich hören lassen kann. Die vertrackten Takte der folgenden „Toccata for Band“ von Jacob de Haan, kontrastierend mit ausdrucksvollen Passagen, stellten die Leistungsfähigkeit der Illerberger eindrucksvoll unter Beweis. Das anspruchsvolle Charakterstück „Lord Tullamore“ von Carl Wittrock erinnerte nicht nur an eine bekannte Whiskey-Marke, sondern zeigte vor allem auf, dass hier ein Klangkörper am Werk ist, der sich selbst Oberstufen-Aufgaben mit schönem Erfolg stellen kann. Ein ausgewogenes Klangbild, gepaart mit Präzision in Tempo und Intonation, erhielt zu Recht begeisterten Applaus.
Dann übernahm das Jugendorchester „WITA“ mit Nachwuchskräften aus Witzighausen, Illerberg-Thal und Aufheim die Bühne. Rani Rezek führte das stark besetzte Orchester sicher über alle Klippen des Mittelstufen-Wertungsstücks. „Chantueri“ von Lorenzo Pusceddu. Er demonstrierte einleitend, dass die gemeinsame Jugendarbeit der drei Vereine einen idealen Weg darstellt, Orchestermusik auf hoch anerkennenswertem Niveau zu betreiben. Im berühmten Panflöten-Glanzstück „Einsamer Hirte“ präsentierte Claudia Schmid als Solistin musikalisches und technisches Können: Sie hatte das altgriechische Instrument mit kleinen Schnapsflaschen nachgebaut und erzielte damit erstaunlich schöne Effekte.
Engagiertes Musizieren in abgerundetem Orchesterklang, verbunden mit mehreren blitzsauberen Soli, prägte die „Queen’s Park Melody“ von Jacob de Haan. Filmmelodien aus „Die Glorreichen Sieben“ und eine fetzige japanische Melodie galten als Zugaben und Dank für den reichen Applaus, doch dann setzten die jungen Leute noch eins drauf: Gemeinsam mit den „Großen“ der Musikkapelle ließen sie die besten Hits der Beach Boys wieder aufleben, und so ging es mit „Barbara Ann“, „Sloop John B.“ und „Surfin’ USA“ in die Pause.
Danach übernahm wieder die Musikkapelle das Podium. Michael Werner entführte das Publikum in die vielfarbige Welt des „Big Apple“ mit der „New York Overture“ von Kees Vlak. Der „Bohemia Marsch“ von Kurt Pascher ließ die so beliebte Blasmusik der Nachbarn anklingen, ehe ein Medley aus „My Fair Lady“-Melodien schwungvoll in die Welt des Musicals überleitete. Dass nach so viel Spaß am Musizieren im Orchester und ebenso viel Freude beim Zuhören im Publikum mit der letzten Nummer, den großen Hits von Carlos Santana, noch nicht Schluss sein durfte, verstand sich von selbst. So gab es nach Dankesworten noch zwei „Ohrwürmer“, die aber mit genauso viel Engagement und Freude musiziert wurden wie das gesamte Programm: Die Polka „Ein halbes Jahrhundert“ von Very Rickenbacher und der altbekannte und ebenso unverwüstliche Marsch „Mein Heimatland“ von Sepp Neumayr machten noch einmal richtig Freude beim Hören und beendeten das Konzert, mit dem der Frühling seinen Einzug hielt.
Quelle: Augsburger Allgemeine (Lokalnachrichten Illertissen) am 16.April 2013