Wohlklang und bewegte Bilder
Die Harmonia Wullenstetten gestaltet ein mitreißendes Herbstkonzert vor 300 Zuschauern
Die Orchester des Wullenstetter Musikvereins Harmonia, hier im Bild Musiker aus dem aktiven Blasorchester, sorgten im Sendener Bürgerhaus für ein vielgestaltiges Programm.
Senden Musical-Hits, Fanfarenklänge und Kino im Konzertsaal haben rund 300 Besucher beim Herbstkonzert der Harmonia Wullenstetten im Sendener Bürgerhaus genossen. Die verschiedenen Ensembles des Vereins riefen beim Publikum große Begeisterung hervor.
Vier Orchester waren es, die den kurzweiligen Abend gemeinsam gestalteten, von den jüngsten Instrumentalisten, den „Notenflöhen“, bis zur aktiven Kapelle. Letztere hatte sich für ihr Programm eine ganze Reihe anspruchsvoller Literatur gewählt, brachte unter Leitung von Peter Müller sowohl die lebhaft interpretierte Suite „Il Cinghiale di Bronzo“ als auch mit viel Leidenschaft und technisch versiert musizierte Melodien aus dem Musical „West Side Story“ zu Gehör. Steven Reinekes „Fate of the Gods“, eines der bekanntesten Werke aus der Feder des US-Amerikaners, verbreitete nicht nur die bedrohliche und wehmütige Atmosphäre einer Götterdämmerung, sondern auch das zarte Erblühen einer erneuerten Welt. Und als Zugabe durfte Johann Strauss’ Radetzky-Marsch nicht fehlen, für die Zuhörer willkommener Anlass zum Mitklatschen.
Viel Applaus hatten da bereits die Nachwuchsmusikanten des Vereins geerntet. Die Notenflöhe warteten, angeführt von Jutta Münzenrieder, mit einer flotten „Party Rock Anthem“ sowie dem Pop-Hit „Rolling in the Deep“ auf und setzten mit „Final Countdown“ einen gelungenen Schlusspunkt unter ihre stimmigen Darbietungen.
Gut gelaunt präsentierte sich auch das Akkordeonorchester, das unter anderem Franz Schölls flotten Marsch „Frisch auf“ und ein Potpourri aus Frank Sinatras Welterfolgen darbrachte. Das vielleicht reizvollste, sicherlich aber ungewöhnlichste Stück ihres Programms, einen Tanz aus der Volksmusik jüdischer Tradition, hatten sich die Akkordeonisten unter Astrid Schmidt für ihre Zugabe aufgehoben.
Jugendorchester „Wita“ sorgt wieder für Furore
Wie gewohnt Furore machte das Jugendorchester „Wita“, gebildet von Musikanten aus Wullenstetten, Aufheim und Illerberg/Thal. Hatten sich die jungen Musiker bei vergangenen Auftritten mit selbst gebauten Soloinstrumenten und sogar tänzerischen Ambitionen in Szene gesetzt, verschwanden sie diesmal hinter, besser gesagt unter einer Leinwand. Zum Glück nur optisch, denn das Orchester, dirigiert von Rani Rezek, besorgte mit spürbarem Enthusiasmus die Vertonung zahlreicher Filmsequenzen, zusammengestellt von zwei Mitgliedern des Ensembles. Ein echtes Wagnis, Auszüge aus Walt Disneys Musikmärchen „Fantasia“ live zu vertonen, besticht diese meisterhafte Visualisierung einiger der berühmtesten Werke klassischer Musik auch durch punktgenaues Timing. Doch die Umsetzung gelang. Ebenso mit filmischer Bebilderung erklangen Musik aus dem Disney-Blockbuster „König der Löwen“ und eine symphonische Suite, arrangiert von John Wasson aus den Klängen zu „Fluch der Karibik“.
Die Bilanz dieses vielseitigen Konzertprogramms: Jubelrufe und Stehbeifall des Publikums.
Quelle: Neu-Ulmer Zeitung vom 16.11.2013